1. Was bedeutet Cloud Computing und wie funktioniert es?
Cloud Computing ist der Zugriff auf Daten, Anwendungen und Services über das Internet statt über lokale Server. Es bietet flexible Service-Modelle wie Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS). Unternehmen nutzen Cloud Computing für Effizienzgewinne und Kostenoptimierung. Da personenbezogene Daten oft in der Cloud verarbeitet werden, müssen strenge Datenschutzmaßnahmen eingehalten werden.
2. Welche datenschutzrechtlichen Herausforderungen entstehen beim Einsatz von KI-Systemen?
Künstliche Intelligenz (KI) verarbeitet oft große Mengen an Daten, was datenschutzrechtliche Risiken birgt. Die DSGVO und das BDSG verlangen, dass Unternehmen sicherstellen, dass nur notwendige Daten verarbeitet werden und dass betroffene Personen über die Nutzung von KI informiert sind. Die Verantwortung für die Datensicherheit liegt bei Anbietern und Anwendern gleichermaßen. KI-Beauftragte in Unternehmen sollten regelmäßige Risikobewertungen und Datenschutz-Folgenabschätzungen durchführen.
3. Welche Anforderungen stellt die DSGVO an Cloud Computing und KI im Datenschutz?
Die DSGVO verlangt bei Cloud- und KI-Lösungen die Einhaltung der Datenschutzprinzipien und eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA), wenn ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten der Betroffenen besteht. Für den Datentransfer in Drittstaaten sind die Art. 44-50 DSGVO zu beachten, die den Schutz durch Standardvertragsklauseln und das Data Privacy Framework (DPF) regeln. Unternehmen sind verpflichtet, Nachweise über die Einhaltung dieser Vorgaben zu erbringen (Rechenschaftspflicht).
4. Welche Rolle spielt der Betriebsrat beim Einsatz von Cloud und KI?
Der Betriebsrat hat ein Mitbestimmungsrecht bei der Einführung und Gestaltung von Cloud Computing und KI-Systemen, insbesondere wenn diese zur Leistungs- und Verhaltenskontrolle der Mitarbeitenden eingesetzt werden. Betriebsvereinbarungen legen fest, wie der Datenschutz im Rahmen solcher Technologien sichergestellt wird, und schützen die Selbstbestimmungsrechte der Beschäftigten. Der Betriebsrat arbeitet eng mit dem Datenschutzbeauftragten zusammen, um Missbrauchsgefahren vorzubeugen.
5. Was ist eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) und wann ist sie notwendig?
Eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) ist erforderlich, wenn eine Datenverarbeitung voraussichtlich ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten der Betroffenen mit sich bringt. Bei Cloud-Lösungen und KI-Anwendungen ist die DSFA oft notwendig, da diese Technologien große Mengen an personenbezogenen Daten verarbeiten. Die DSFA identifiziert Risiken und ermöglicht es, Schutzmaßnahmen frühzeitig zu implementieren, um Datenschutzverstöße zu vermeiden.
6. Welche Zertifikate wie ISO/IEC 27018 sind für Cloud-Dienste relevant?
Die ISO/IEC 27018 ist ein internationaler Standard, der sich auf den Schutz personenbezogener Daten in Cloud-Umgebungen konzentriert. Zertifizierte Anbieter verpflichten sich zur Einhaltung spezifischer Datenschutzmaßnahmen. Für Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, sind solche Zertifikate eine wichtige Orientierungshilfe, da sie eine gewisse Sicherheitsbasis schaffen. Weitere Standards wie ISO 27001 ergänzen die Anforderungen an Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS).
7. Wie beeinflusst die EU-Gesetzgebung den grenzüberschreitenden Datentransfer bei Cloud und KI?
Die DSGVO regelt den grenzüberschreitenden Datentransfer über Artikel 44-50, wobei die Sicherheit von Daten bei Übertragungen außerhalb der EU garantiert sein muss. Standardvertragsklauseln (SCC) und das Data Privacy Framework (DPF) ermöglichen sichere Datenflüsse mit Drittstaaten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass auch ihre Cloud-Anbieter diese Anforderungen erfüllen, um die Konformität zu wahren und Sanktionen zu vermeiden.
8. Was ist ein Large Language Model (LLM) und wie wird es datenschutzkonform genutzt?
Ein Large Language Model (LLM) ist eine fortgeschrittene Form der KI, die aus umfangreichen Textdatensätzen trainiert wird, um menschenähnliche Antworten zu geben. Bei der Nutzung von LLMs wie ChatGPT müssen Unternehmen sicherstellen, dass keine sensiblen personenbezogenen Daten verarbeitet werden. Datenschutzmaßnahmen wie Pseudonymisierung und klare Nutzungsrichtlinien minimieren Risiken und ermöglichen den rechtskonformen Einsatz solcher KI-Modelle.
9. Welche Rechte haben Betroffene bei der Nutzung von Cloud und KI?
Betroffene haben das Recht auf Auskunft über ihre verarbeiteten Daten, das Recht auf Löschung, das Recht auf Widerspruch gegen die Verarbeitung und weitere Rechte gemäß der DSGVO. Unternehmen müssen sicherstellen, dass diese Rechte auch bei der Nutzung von Cloud- und KI-Anwendungen gewahrt bleiben. Dazu gehören transparente Informationen über den Zweck der Datenverarbeitung und die eingesetzten Technologien.
10. Welche Vertragspflichten gelten bei der Nutzung von Cloud-Diensten?
Die DSGVO verlangt eine Auftragsdatenverarbeitung nach Art. 28 DSGVO, wenn Cloud-Dienste personenbezogene Daten im Auftrag des Unternehmens verarbeiten. Verträge müssen sicherstellen, dass der Cloud-Anbieter geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreift und die DSGVO einhält. Unternehmen sollten diese Verträge regelmäßig überprüfen und Audits durchführen, um die Konformität des Anbieters zu verifizieren.